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Was ist das Crowley Tarot?

Themen-Beitrag zu Crowley Tarot
Was ist das Crowley Tarot?

Was ist das Crowley Tarot?

Viele Menschen dürften schon einmal etwas zu dem Thema Tarot gehört haben. Noch bekannter ist das sogenannte Crowley Tarot, welches wohl zu eines der bekanntesten Karten-Decks zählt.

Doch auch wenn die meisten das Tarot zwar mit dem Kartenlegen in Verbindung bringen, wissen sie doch nicht wirklich viel darüber. Dabei steckt hinter dem Tarot eine ganze Menge mehr, als man sich auf den ersten Blick vorstellen würde.

Um das Crowley Tarot und seine Besonderheit allerdings wirklich verstehen zu können, muss man sich vorerst einen allgemeinen Überblick verschaffen.

Die Geschichte des Tarot

Zuerst stellt sich natürlich die Frage: Was steckt eigentlich hinter dem mysteriösen Tarot? Es existieren zahlreiche Legenden und Mythen um die faszinierenden Karten, doch auch festgemachte Fakten sind einige bekannt.

Der Begriff Tarot kommt aus dem Französischem. Übersetzt bedeutet dieser so viel wie Trumpf. Noch lange bevor das Crowley Tarot überhaupt in Überlegung war, nutzen die Menschen Karten-Decks bereits für verschiedene Zwecke. Mehr als 500 Jahre vor Veröffentlichung des Crowley Tarots wurden die Karten bereits von Menschen in vielen Städten genutzt. Erste Erwähnungen sind im 14. Jahrhundert im italienischen Florenz und in Istanbul zu finden. Ob es sich damals allerdings schon um Tarot-Karten handelte, ist eine unbewiesene Annahme.

Spätestens im 15. Jahrhundert wurden verschiedene Karten für italienische Fürsten angefertigt, die starke Ähnlichkeit mit den heutigen Tarot-Karten haben. Die Karten wurden zu dieser Zeit allerdings noch mit anderen Namen bezeichnet. Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die Karten im französischen Lyon dann auch erstmals offiziell als Tarot-Karten bezeichnet. Ob sie zu dieser Zeit, allerdings wie heute zum Wahrsagen und zur Anwendung für psychologische Zwecke genutzt wurden, ist nicht bekannt. Belegbar ist dies erst am Ende des 18. Jahrhunderts, als aus Paris die ersten Tarot-Karten mitsamt Deutungsregeln erschienen.

Viel deutlicher und detaillierter wurden die Karten und deren Deutungen erst am Ende des 19. Jahrhunderts, als die 22 Karten der grossen Arkana erschienen. Anschliessend wechselte der inoffizielle Hauptsitz des Tarots von Frankreich nach England, wo einige Jahre später dann eines der bekanntesten Tarot-Decks erschien. Dieses war das Rider-Tarot von Arthur Edward Waite und Pamela Colman Smith.

Noch heute gelten die gezeichneten Bilder als äusserst beliebt. 1944 erschien dann die Tarot-Version von Aleister Crowley, welchem wir heute das Crowley bzw. Thoth-Tarot zu verdanken haben. Dieses schuf er mit Frieda Harris, die die komplexen und detailreichen Zeichnungen anfertigte. Auch wenn das Tarot besonders in den 1970er-Jahren einen riesigen Aufschwung erlebte und zahlreiche neue Karten-Decks veröffentlicht wurden, wurde keines mehr so erfolgreich wie das Rider- und Thoth-Tarot.

Legenden des Tarot

Doch auch für die Zeit vor dem 14. Jahrhundert gibt es zahlreiche Annahmen für die Entstehung des Tarots. Am bekanntesten ist die Annahme des französischen Okkultisten und Esoteriker Papus.

Dieser ging davon aus, dass der Ursprung des Tarots vermutlich im alten Ägypten lag. Dieser Mythos entstand, da Papus annahm, die Symbole auf den Tarot Karten auch in den Pyramiden gesehen zu haben. Auch wurde angenommen, dass das Tarot einen hebräischen Ursprung hat, da es oft kabbalistische Zusammenhänge aufzeigt. Beide Mythen konnten allerdings nicht bewiesen werden.

Das Crowley Thoth Tarot

Was hat es mit dem Thoth-Tarot auf sich, dass es seit über einem halben Jahrhundert als eines der beliebtesten Decks zählt? Das Thoth-Tarot unterscheidet sich von vielen anderen Decks besonders durch seine einzigartigen, beeindruckenden Zeichnungen und durch die Faszination an seinem Erfinder.

Der Gründer des Thoth-Tarot war der bekannte Okkultist Aleister Crowley. Dieser war in einigen Bereichen sehr umstritten, was jedoch auch seine geheimnisvolle und fesselnde Art ausmachte. Auch die Zeichnerin der Karten, Lady Frieda Harris, galt als geheimnisvoll. Während diese mit der visuellen Seite des Karten-Decks beschäftigt war, gestaltete Crowley die Anfertigung für das dazugehörige Buch. Das Buch des Thoth erklärte, definierte und veranschaulichte, wie Nutzer der Karten diese zu legen hatten.

In Crowleys Deutung sind viele Zusammenhänge mit der Kabbala zu finden. Diese stammen vermutlich von den Ansichten der Hermetic Order of the Golden Dawn. Dieser Orden galt als geheime und magische Gruppierung, deren Mitglied auch Aleister Crowley war. Insgesamt zählt das Thoth-Tarot 80 Karten. Diese teilen sich auf in 24 grosse Arkana und 56 kleine Arkana. Um das Deck von Aleister Crowley zu verstehen und auch anwenden zu können, muss zusätzlich das dazugehörige Buch gelesen werden. Dieses erklärt die Bedeutung jeder Karte und sollte sorgfältig studiert werden, um die Karten korrekt interpretieren zu können. Dies ist besonders wichtig zu verstehen, da man sonst schnell seine eigene Auffassung oder Meinung der Karten mit einbringt. Das kann die gesamte Anwendung jedoch unverständlich machen und die Interpretationen verfälschen.

Im Grunde enthält das Deck dieselben Karten wie das Rider Tarot. Auch die meisten Namen und Begriffe sind gleich geblieben. Das gilt zumindest für den Grossteil. Wie man es nämlich für Aleister Crowley kannte, gab er einigen Karten auch komplett neue Bezeichnungen, welche besser zu seiner eigenen Vorstellung passten. Es sind seine faszinierenden Ideen, die das Thoth-Tarot so besonders machen.


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